Montag, 19. Mai 2008

„Das Geld liegt in der Fabrikhalle, aber niemand hebt es auf“

B.A.U.M. sieht trotz steigender Energiepreise noch starke Einsparpotenziale bei Unternehmen und Privathaushalten:

B.A.U.M.-Umweltpreise 2008 an Klaus Töpfer ,Reinhold Messner und andere

Interview mit dem B.A.U.M.- Vorsitzenden Prof. Dr. Maximilian Gege


Wenn am 2.Juni im Stuttgarter Haus der Wirtschaft Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Ministerpräsident Günther Oettinger gemeinsam mit Prof. Dr. Maximilian Gege die aktuellen B.A.U.M. Umweltpreise 2008 verleihen, werden wieder spannende Persönlichkeiten ausgezeichnet. So sind die diesjährigen Preisträger des Internationalen B.A.U.M.-Sonderpreises 2008 Reinhold Messner, für sein soziales Engagement für alpine Bergvölker und Prof. Dr. Klaus Töpfer, für sein grenzüberschreitendes Engagement für Umweltschutz und Völkerverständigung. Im Vorfeld hat die B.A.U.M. Pressestelle ein Interview zu der Veranstaltung, ihrer Notwendigkeit und dem Nutzen für die Teilnehmer und Besucher mit dem B.A.U.M. Vorsitzenden Prof. Dr. Maximilian Gege geführt.

Frage: Herr Dr.Gege das Thema Energieeffizienz und Klimaschutz ist derzeit in aller Munde. Was können Unternehmen tun um einen aktiven Beitrag zu leisten.

Dr.Gege: „Das Geld liegt in der Fabrikhalle, aber niemand hebt es auf“, - so formulierte es der Geschäftsführer einer IHK und meinte damit ganz konkret die Reduktion der Energieverbräuche und damit Energiekosten. Die Energiekosten steigen tatsächlich von Jahr zu Jahr und belasten die Kostenrechnung der Unternehmen, wie auch die Haushaltskassen der öffentlichen Hand und privaten Haushalte. Es fehlt Unternehmen oft an fundierten, praxisnahen Informationen, wie energieeffiziente Maßnahmen schnell und erfolgreich realisiert werden können. In vielen Fällen werden aus Unkenntnis zur Verfügung stehende Fördermittel, die sogar Beratungszuschüsse einschließen, leider nicht genutzt oder es fehlt schlicht an Kapital. Deshalb startet der Sonderfonds „Energieeffizienz in KMU“ ein neues Programm. Der Sonderfonds unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung konkreter Energieeinsparmaßnahmen von mindestens 15 – 20 %. Aber: Fast zwei Drittel der Unternehmen haben keine Experten für Energiefragen im Unternehmen beschäftigt. Zeitmangel aufgrund hoher Arbeitsbelastung und mangelndes Wissen lassen offensichtlich in vielen Mittelstandsunternehmen schnell wirksame Sparpotenziale einfach unentdeckt.

So verschenken die Unternehmen tatsächlich viel Geld.

Hierzu ein Hierzu ein Beispiele aus der B.A.U.M.-Praxis:

Bei Eco +, einem von B.A.U.M. initiierten und in Kooperation mit den Handels-

/Handwerkskammern Freiburg, Ulm und Mannheim durchgeführten sowie

vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Beratungsprojekt für

KMU, ergaben sich durchschnittliche Kosteneinsparungen von 5-10.000 € pro Betrieb/Jahr. Pro Unternehmen ergab sich eine durchschnittliche CO2-Einsparung von rd. 74 t.

Frage: Aber sicher können doch auch Privatpersonen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten?

Dr. Gege: Wie führen momentan in Hamburg gemeinsam mit dem Senat und anderen einen Klimawettbewerb durch (http://www.klimawettbewerb.net/), dabei zeigt sich jede Woche wie auch Privathaushalte gutes Geld mit sinnvollen Maßnahmen sparen können. Auch in diesen Monat konnten wieder drei hervorragende Haushalte ausgezeichnet werden konnten, die mit durchschnittlich 1,5 Tonnen CO2 Emissionen pro Kopf deutlich unter den durchschnittlich 10,8 Tonnen in Hamburg liegen. Dies zeigt, dass die Klimaschutzziele erreichbar sind, wenn es gelingt, die Bevölkerung zum Mitmachen weiter zu begeistern. Viele Maßnahmen sind einfach und kostengünstig umsetzbar wie z. B. Umstieg auf Ökostrom, Einsatz abschaltbarer Steckerleisten und von Energiesparlampen, 1 Grad Temperaturabsenkung bei der Heizung, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Frage: Der B.A.U.M. e.V. vergibt seinen vielen Jahren seine Umweltpreise an Unternehmer, Medienvertreter und Prominente die sich in Sachen nachhaltiger Entwicklung verdient gemacht haben. Welche tollen Taten muss ein Mensch begehen um BAUM-Umweltpreisträger zu werden?

Dr. Gege: Die Personen müssen einfach seit vielen Jahren mit großem persönlichen Engagement und kreativ/innovativ - z. T. gegen Widerstände - Projekte/Maßnahmen für eine Nachhaltige Entwicklung erfolgreich realisiert haben, z. B. im Unternehmen ein Umweltmanagementsystem realisieren und immer wieder energie-, ressourcensparende und klimaverbessernde Maßnahmen einführen.

Frage: Am 02. Juni 2008 bekommen im Stuttgart Haus der Wirtschaft (http://www.baum-umweltpreis.de) Klaus Töpfer und Reinhold Messner die internationalen BAUM-Sonderpreise. Was zeichnet diese beiden Herren aus?

Dr.Gege: Ich möchte nur einige Punkte nennen, die ganze Begründung können Sie in Stuttgart hören und sehen.

Professor Dr. Klaus Töpfer, Jahrgang 1938, hat in seiner langjährigen Tätigkeit als Bundesminister und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) aktiv und erfolgreich die globale Umweltpolitik mitgeformt.

In seiner Funktion als UNEP-Chef hat sich Professor Dr. Klaus Töpfer die weltweite Erschließung Erneuerbarer Energien zum Ziel gemacht und ein 6,7 Millionen US-Dollar-Projekt gestartet, das die besten Wind und Solarenergiestandorte in Lateinamerika, Afrika und Südostasien erfassen soll. Bezeichnend für Professor Dr. Klaus Töpfer ist hierbei sein Einsatz in Ländern der Dritten Welt, denn er verbindet globale Umweltpolitik mit Fragen zur Überwindung von Armut.

Neben seinem ökologischen Engagement übernimmt Reinhold Messner auch soziale Verantwortung für die Bevölkerung in den Hochgebirgsregionen. Seine 2003 gegründete Stiftung, die MMF Messner Mountain Foundation, setzt sich für die Ärmsten der Armen, für das Überleben der Bewohner in den Bergregionen des Himalaja, Karakorum, im Hindukusch, in den Anden oder im Kaukasus ein. Von 1999 bis 2004 war Reinhold Messner als Abgeordneter für die italienischen Grünen Mitglied des Europäischen Parlaments und setzte sich für eine konstruktive, pragmatische Umweltpolitik ein. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind ihm ein großes Anliegen. Getreu seinem Motto „Ich bin, was ich tue!“

Frage: Welche Bedeutung haben die Umweltpreise für Ihre Träger?

Dr.Gege: Wir bekommen oft die Rückmeldung von den Preisträgern, dass der B.A.U.M.-Umweltpreis

- die Position im Unternehmen/Verband etc. erheblich stärkt,

- Mitarbeiter/Kollegen etc. ganz stolz auf den Preisträger/das Unternehmen sind,

- die Medien sehr positiv über den Preis berichten,

- ein zusätzlicher Schub für weitere "nachhaltige Aktivitäten" entsteht,

- der Preisträger seine Arbeit von außen gewürdigt sieht u.a..

Frage: Können Sie kurz die Besonderheit der B.A.U.M. Jahrestagungen mit Umweltpreisvergabe beschreiben?

Dr.Gege: Einer der Teilnehmer formulierte es so: "Die B.A.U.M.-Jahrestagung ist wie ein Jungbrunnen für mich - interessante Vorträge, herausragende Preisträger, viele nützliche neue Kontakte und Gespräche, interessantes Abendprogramm mit Kultur/Benefizkonzerten."

Frage: Wer sollte alles auf eine solche B.A.U.M. Jahrestagung gehen und warum?

Dr.Gege: Jeder, der sich für die jeweiligen Themen interessiert und der sich gerne mit Gleichgesinnten u.a. anfreunden möchte und auch "Promis" wie Umweltminister des Bundes/Länder, Ministerpräsidenten persönlich erleben will. Außerdem sehen und hören Sie immer herausragende Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen "life" - so wie in Stuttgart:

Reinhold Messner

Rüdiger Nehberg

Professor Dr. Klaus Töpfer

Theo Koll (ZDF - Frontal).

Frage: Letzte Frage Herr Dr. Gege. Welche Aktivitäten lebt B.A.U.M. selber in Sachen Energieeffizient und Klimaschutz vor?

Dr.Gege: Wir nutzen primär die Bahn und öffentliche Verkehrsmittel, unsere Tagungen sind CO2-neutral gestellt, unsere Büros im Haus der Zukunft sind nachhaltig ausgestattet (Vollholzmöbel u.a.), tageslichtgesteuerte Beleuchtung, Einsatz von Recycling-Papier, Energiesparen - wo möglich -, 100% Ökostrom, abschaltbare Steckerleisten.

(Das Interview führte Andreas Geil Freier Journalist / PR-Berater)

Hintergrundinformationen:

B.A.U.M. e.V. ist mit rund 500 Mitgliedern verschiedenster Branchen und Größen Europas größte Umweltinitiative der Wirtschaft. Die Tagung ist ein bedeutender Treffpunkt von und für Umwelt- und Nachhaltigkeitsexperten aus Unternehmen, Wissenschaft, Verbänden, Politik, Medien, Kammern und Kommunen. Wie in jedem Jahr werden wieder hochkarätige Referenten vortragen sowie herausragende und prominente Preisträger präsentiert.

Der B.A.U.M.-Umweltpreis für langjährig im Bereich Umweltschutz und Nachhaltige Entwicklung verdiente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien wird seit 1993 vergeben. Seit 2004 wird zusätzlich der Internationale B.A.U.M.-Sonderpreis an Prominente, die sich ebenfalls seit vielen Jahren sehr intensiv im Bereich Umweltschutz, Naturschutz bzw. Soziales engagieren, verliehen, 2007 war dies u.a. der Menschenrechtler Rüdiger Nehberg.

Programmeinsicht und online Anmeldung können unter folgenden Links vorgenommen werden:

www.baum-umweltpreis.de und www.efficient-e.de

Zur Person:

Professor Dr. Maximilian Gege, Vorsitzender, BAUM e.V. : Abitur, Banklehre, Tätigkeit als Bankkaufmann bei der Ulmer Volksbank in Ravensburg. Studium der Betriebswirtschaftslehre in Hamburg und Bremen. Promotion an der Universität Bremen. Von 1968 bis 1989 arbeitete er als Prüfungsleiter bei Triumph-International in München sowie als Leiter Unternehmensplanung/Controlling und Direktor für Unternehmensplanung und Umwelt bei der Firma E. Winter & Sohn in Hamburg. Er ist Gründungsmitglied des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V., der heute mit rund 500 Unternehmen verschiedener Größen und Branchen der größte Unternehmenszusammenschluss dieser Art in Europa ist. Seit 1984 ist Professor Dr. Maximilian Gege geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Seit 2005 ist er Vorsitzender des Vorstandes des B.A.U.M. e.V. Professor Dr. Maximilian Gege bekleidet zahlreiche Funktionen in Aufsichtsräten, Jurys und Beiräten sowie ehrenamtliche Tätigkeiten und ist Gründer der Stiftung Chancen für Kinder. B.A.U.M. e.V. wurde 1991 in "Anerkennung der hervorragenden praktischen Leistungen zum Schutz zur Verbesserung der Umwelt" mit der Aufnahme in die Global 500 Roll of Honour der Vereinten Nationen ausgezeichnet. Professor Dr. Maximilian Gege erhielt rund 15 nationale und internationale Auszeichnungen und Ehrungen für sein umfassendes Engagement. Seit 2001 ist er Honorarprofessor an der Leuphana Universität Lüneburg.

Prof.. Dr. Gege steht vorab und auch während der Veranstaltung in Stuttgart für einige Interviews zur Verfügung. Mit den Preisträgern Klaus Töpfer und Reinhold Messner können wir eine kleine Anzahl an Interviews vergeben. Bitte melden Sie sich bei:

Andreas Geil

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

B.A.U.M. e.V.

Telefon: 02154-953293

Fax: 02154-953296

Mobil: 0177-6117708

E-Mail: presse@baumev.de

Und

B.A.U.M. e. V.

Prof. Dr. Maximilian Gege, Vorsitzender

Maximilian.gege@baumev.de

Tel.: 040 / 49 07-1102